Nachgefragt

Kunst, Literatur & Schauspiel

Foto: Ebba Hagenberg-Miliu


Miguel Abrantes Ostrowski, Schauspieler

Schauspieler, Residenztheater München

Absolvent des jesuitischen Aloisiuskollegs

Foto: privat

(...) Vor vier Jahren, als der Missbrauchsskandal auch das Ako ergriff, waren Sie der erste Betroffene, der bundesweit öffentlich Stellung bezog. Wie sehen Sie diese Monate im Rückblick?

Abrantes: Es war die beängstigendste und gleichfalls glücklichste Zeit meines Lebens. Zuerst hatte ich die Hosen voll, mit nächtlichen Schweißausbrüchen und dem ganzen Programm. Keiner wusste ja, wie die Geschichte enden würde - niemand hatte sich bisher mit diesen Despoten angelegt. Aber ich habe gewonnen - und das machte mich sehr glücklich! (...)

Unheiliger Berg - Das Aloisiuskolleg der Jesuiten und die ...

 

 

 

 

Tilmann Birr, Schriftsteller

Foto: Sarah Bosetti

(...) Zu Ihrem Job als Stadtführer: Welche Berlin-Touristen haben Sie am meisten genervt?
Tilmann Birr: Gruppen, die auf großer Fahrt waren: Männerkegelvereine, die von ihren Frauen frei bekommen haben und nun richtig viel Lärm machen dürfen. Damenkränzchen, die sich am Anleger schon zwei Piccolos hinstellen und mehr schreien als lachen. Und Leute, die alles besser wussten.(...)

 

 

 

 

Matthias Brandt, Schauspieler

Foto: Matthias Scheuer

(...) Sie spielen häufig nicht gerade sympathische Typen…

Matthias Brandt: Och, das sind ja oft die ergiebigeren Figuren für einen Schauspieler. Ich bemühe mich, die Figuren nie in einer Eindeutigkeit zu halten, das wäre mir zu eindimensional. Aber natürlich hat das sogenannte Böse immer einen großen Reiz. Und man hat da Möglichkeiten, auf dem Gebiet der Fiktion in Bereiche vorzudringen, die man im realen Leben tunlichst meiden sollte (lacht). Das ist einer der angenehmen Nebeneffekte meines Berufs." (...)




Peter Gaymann, Cartoonist

(...) Sie werden „Der Hühnerflüsterer“ genannt. Weil Ihre Hühner sehr menschlich sind?

Peter Gaymann:Ja bestimmt, in meinen Hühner können sich viele wiedererkennen, ohne dass es schmerzt. Da gibt`s dicke Hühner, dünne Hühner, freche Hühner, deprimierte Hühner. Und sie haben alle menschliche Verhaltensweisen. Ich bringe das Hühnerhafte mit dem Menschlichen so zusammen, dass es ein Ganzes wird.(...)





Ulla Hahn, Schrifstellerin

(...) Begabung allein nützt also nichts? Ein hochaktuelles Thema, nicht wahr?
Ulla Hahn: Da haben Sie recht. Ich würde sogar noch weitergehen. Auch die Angebote, die heute zweifellos auch für unterprivilegierte Kinder größer sind als in den fünfziger Jahren, funktionieren nur über Personen. Es ist der einzelne Mensch, der sich des einzelnen Kindes annehmen muss, es in seiner Besonderheit, seiner Einzigartigkeit erkennen muss, um es erfolgreich fördern zu können. Eine gewaltige Aufgabe. Ich denke oft, dass ich großes Glück hatte, auch damit, in so überschaubaren dörflichen Verhältnissen aufgewachsen zu sein, wo jeder jeden kannte. Wo es Menschen gab, den Lehrer, den Pfarrer, die auch die Eltern zu überzeugen vermochten. (...)

 

 

 

Dominique Horwitz, Schauspieler und Sänger

Foto: G. Meienschein

(...) Sie singen Jacques Brel mit ebenso bedingungslosem Einsatz wie er...

Horwitz: Brel ist lichterlohes Brennen. Ohne Abstriche. Dass er das im Leben auch so gelebt hat, war wohl sein Verhängnis. Ich glaube, dass man Brel nicht nur singen, sondern auch spielen können und wollen muss. Vielleicht ist er mir deswegen so nah. Sein Werk geht aber weit über seine Biographie hinaus. Was mich fasziniert, ist Brels Leidenschaft. Er selbst tritt hinter sein Werk zurück. Das ist seine Größe. (...)






Sinje Irslinger, Schauspielerin

Foto: WDR

Was raten Sie Gleichaltrigen, die auch Schauspieler werden wollen?

Sinje Irslinger: Seid Euch in Eurer Entscheidung sicher. Es ist nicht leicht, und am besten sucht Ihr Euch ein paar Agenturen raus und redet mit ihnen und macht dort mal Castings. (...)






Michael Jürgs, Journalist und Buchautor

Foto: C. Bertelsmann Verlag (zum Jürgs-Buch Wer wir waren. Wer wir sind, 2015)

Sie kritisieren, die bundesdeutschen Leitmedien hätten den real existierenden Sozialismus viel zu lange verharmlost?

Michael Jürgs: Richtig, etwa die Zeit schrieb damals: Ja, die DDR, das ist ein anderes Deutschland, aber so schlimm ist das alles ja gar nicht. Was nicht der Realität entsprach.   

Üben Sie jetzt auch Selbstkritik?

Jürgs: Natürlich. Auch der Stern war mit im Boot. Wir schrieben gegen die Reaktionäre von der anderen Straßenseite an. Bis wir merkten, dass die DDR in der Tat ein Unrechtsstaat war. Der natürlich nicht vergleichbar mit dem der Nazis war. Nur für die DDR-Bewohner war der Unterschied damals herzlich uninteressant. Ich habe als Chefredakteur des Stern erst 1987/88 angefangen, DDR-Dissidenten eine Stimme zu geben. Da wurde man endlich wach. (...)






Vladimir Kaminer, Schriftsteller

(...) Sie werden nicht müde, den Deutschen vom gar nicht so fernen Osteuropa zu erzählen. Wie steht es hierzulande heute mit den Klischees vom „Russen“?
Kaminer: Wir haben es geschafft, die Klischees zu vervielfältigen. Es sind nicht nur Wodka und Mafia sondern auch Russendisko und meine Bücher, die Teil der deutschen Literatur geworden sind.  (...)

 

 

 

 

Navid Kermani, Schriftsteller

Foto: Alberto Novelli

(...) Sie werfen heikle Themen auf. Die Welt ist vielschichtiger, als wir sie haben wollen. Aber wir lieben doch Vereinfachungen…

Navid Kermani:Ich habe den Eindruck, dass viele Menschen genauso in Widersprüchen denken wie ich und dankbar sind, nicht mit einfachen, zu einfachen Lösungen und Losungen abgespeist zu werden. (...)


 

 

 

 

Jan-Gregor Kremp, Schauspieler

(...) Stichwort Kabarett. Wie würden Sie Ihren Humor charakterisieren?

Kremp:Ach, wenn es einen melancholischen Humor gibt, dann ist das meiner. Ein bisschen wehmütig. Es ist also nicht der Hau-drauf-Humor. " (...)






Michael Krüger, Verleger und Schriftsteller

Foto: Peter-Andreas Hassiepen

Ihre Gedichte erkunden die Natur und damit die Welt, sie erzählen von Bäumen und Vögeln. Und das im digitalen Zeitalter?

Michael Krüger: Tatsächlich ist mir die wie auch immer denaturierte Natur das liebste auf der Welt. Am Ende eines Lebens bleiben doch nicht die Bilder von Astronauten auf dem Mond zurück, sondern die Mondnacht, als man sich zum ersten Mal verliebt dem gar nicht kalten Gestirn ausgesetzt hat. Und das Gezwitscher von Vögeln ist mir lieber als das Gezwitscher meines verdammten Computers. Die Vögel können jedenfalls singen, was der Computer nun wirklich nur äffisch nachmachen kann. (...)






Tanja Langer, Schriftstellerin

Foto: Barbara Schnabel

(...) Sie erzählen, ähnlich wie Edvard Munch seine Bilder malte, aus subjektiver Sicht. Sie gehen an seinen Bildern entlang. Sie schreiben, was Sie selbst in den Bildern sehen… Langer: Genau. Ich habe mir Themenschwerpunkte gesetzt. Faszinierend ist natürlich, wie sich in den Bildern Munchs Zusteuern auf seine Lebenskrise festmacht, als er sich selbst in die Nervenheilanstalt einweist. Und wie er plötzlich beginnt, nicht mehr Frauen, sondern Männer, Kinder und Greise zu zeichnen, also zu fragen: Was macht einen Mann eigentlich aus.(...)





Thomas Melle, Schriftsteller

Foto: Karsten Thielker

(...) Sie haben es auf die Short List des Deutschen Buchpreises 2014 geschafft. Ihnen wird, wenn auch nicht freundlich, die Perspektive eines Rainer Werner Fassbinder bescheinigt. Mit welchem Blick sehen Sie Ihre Helden?

Thomas Melle: Der Vergleich mit Fassbinder war als Beleidigung gemeint, ich nehme ihn als Kompliment. Und blicke mit unbarmherziger Zärtlichkeit auf meine Figuren - und oft genug auch aus ihnen heraus. (...)

 

 

 

 

Martin Mosebach, Schriftsteller

Foto: Hanser Verlag, Hassiepen

... Und wie reagieren Sie, wenn jetzt Til Schweiger Ihren Roman "Das Blutbuchenfest" verfilmen wollte?

Martin Mosebach: Aus einem guten Buch wird oft ein schlechter Film. Aber aus einem schlechten Buch kann immer noch ein guter Film werden.

Aber kaum mit Til Schweiger.






Anselm Neft, Schriftsteller

("Helden in Schnabelschuhen", 2014)

Foto: Eckhard Heck

(...) Katja, die weibliche Heldin Ihres Buchs "Helden in Schnabelschuhen", will „Philosophie ins Volk“ tragen. Klappt das mit Schellenkranz oder als Buchautor?

Anselm Neft: Die Liebe zur Weisheit kann man sicher nur bei denen wecken, in denen sie bereits schlummert. Oft ist man das noch nicht einmal selbst. Ich glaube nicht, dass Romane, Musik und Philosophie die Welt verbessern. Aber ich bin sicher, dass ohne sie die Welt ein noch finsterer Ort wäre. Mir ist bewusst, dass das paradox ist, aber besser kann ich meine Haltung derzeit nicht formulieren. (...)

Unheiliger Berg - Das Aloisiuskolleg der Jesuiten und die ...

 

 


 

 

 

Gisela Pflugradt-Marteau, Euro Theater Central Bonn

Was heißt es, heutzutage mit einem kleinen Theater zu überleben?

Gisela Pflugradt-Marteau: Da braucht man eine Art Besessenheit, sonst kann man das nicht schaffen. Meine Schauspieler müssen unter Preis Anspruchsvolles leisten.  So habe ich das auch immer gehalten. Über 50 Arbeitsjahre lang ohne Pause. (...)







Denis Scheck, TV-Literaturkritiker

(...)  Fantasy löst gerade bei der Literaturwissenschaft Naserümpfen aus …

Denis Scheck: Bei mir löst eher die Literaturwissenschaft Naserümpfen aus. Schon diese Aufteilung in Genres wie Fantasy, Western, Science Fiction oder Krimi geht mir gegen den Strich. Seit den Tagen von Homer gibt es einen breiten Strom von Geschichten mit Drachen, Magie und Abenteuern, seit rund zweihundert Jahren ein schmales Rinnsal mit Erzählungen über gelangweilte Apothekerfrauen. Man sollte das nicht gegeneinander ausspielen. Auch Franz Kafka schreibt Fantasy. (...)






Ferdinand von Schirach, Anwalt und Schrifsteller

Foto: Paul Ponziak

(...) Sie werden von bestimmten Medien als „Täterversteher“ abgestempelt. Ärgert Sie das? 
Ferdinand von Schirach: Es ist meine Aufgabe, meine Pflicht als Strafverteidiger. Das bedeutet nicht, den Täter zu entschuldigen. Es geht darum, ihn zu begreifen. Diese Idee ist eine der großen Errungenschaften der Aufklärung. Und als Schriftsteller ist es nicht anders. Es ist leicht, sich grausame Verbrechen auszudenken. Ich könnte Ihnen ein paar Seiten aus einer Akte geben, und danach würden Sie die schlimmsten Filme nur noch für einen Witz halten. Aber das würde mich langweilen, es wäre nur trivial. (...)





Birte Schrein, Schauspielerin

Foto: Birte Schrein

... Was bedeutet Kunst für Sie?

Birte Schrein: Wir brauchen die Kunst, um zu überleben. Kultur ist wertvoll. Sie rettet die Welt. Der Spieltrieb steckt doch schon von klein auf in jedem. Wir erfahren uns alle wunderbar im Spiel. Kunst kann für uns ein Spiegel sein, in dem wir uns erkennen. Und so sind wir nicht mehr verloren. ...





Petra Schuff, Puppelspielerin, Bildhauerin

Katja, die weibliche Heldin, will "Philosophie ins Volk" tragen. Klappt das mit Schellenkranz oder als Buchautor?
Neft: Die Liebe zur Weisheit kann man sicher nur bei denen wecken, in denen sie bereits schlummert. Oft ist man das noch nicht einmal selbst. Ich glaube nicht, dass Romane, Musik und Philosophie die Welt verbessern. Aber ich bin sicher, dass ohne sie die Welt ein noch finsterer Ort wäre. Mir ist bewusst, dass das paradox ist, aber besser kann ich meine Haltung derzeit nicht formulieren.

Autorenlesung: Ein Schalmeienspieler erzählt | GA-Bonn - Lesen Sie mehr auf:
http://www.general-anzeiger-bonn.de/bonn/bonn/bonn-zentrum/Ein-Schalmeienspieler-erzaehlt-article1422672.html#plx1585875916
Katja, die weibliche Heldin, will "Philosophie ins Volk" tragen. Klappt das mit Schellenkranz oder als Buchautor?
Neft: Die Liebe zur Weisheit kann man sicher nur bei denen wecken, in denen sie bereits schlummert. Oft ist man das noch nicht einmal selbst. Ich glaube nicht, dass Romane, Musik und Philosophie die Welt verbessern. Aber ich bin sicher, dass ohne sie die Welt ein noch finsterer Ort wäre. Mir ist bewusst, dass das paradox ist, aber besser kann ich meine Haltung derzeit nicht formulieren.

Autorenlesung: Ein Schalmeienspieler erzählt | GA-Bonn - Lesen Sie mehr auf:
http://www.general-anzeiger-bonn.de/bonn/bonn/bonn-zentrum/Ein-Schalmeienspieler-erzaehlt-article1422672.html#plx1585875916

Foto: Figurentheater Petra Schuff

Fertigen Sie Ihre Puppen selbst?

Petra Schuff: Ich bin ja auch Bildhauerin und fertige sie aus allen möglichen Materialien. Mein Ritter Rost ist aus Styropor, das dann gefilzt wurde. Er hat also ein Filzkleid an, das aussieht wie Eisen (lacht).

Wie schaffen Sie es mit Ihrem kleinen Theater, heutige Kinder zu fesseln?

Schuff: Meine Figuren leben über das Bildhafte, das Spiel, über Bewegung und ein schönes Bühnenbild. Puppenspiel hat viel mit Rhythmus zu tun. Das fesselt Kinder, wenn die Erwachsenen, die dabei sind, sich auch fesseln lassen und nicht auf dem Handy rumtippen. (...)






Heide Simonis, Politikerin und Buchautorin

(...) In Ihrem Buch deklinieren Sie deutsche Märchen mal ganz anders durch.

Simonis: Ja, es macht Spaß, in Märchen das Unbekannte zu entdecken. Ich habe geguckt: Wie ist da die Stellung der Frau? Etwa die Stiefmütter und die Stiefkinder, das sind immer arme Wesen. Die Stellung der Männer ist besser, aber sie sind fast alle Weicheier.(...)

 

 

 

 


 

Dorian Steinhoff, Schriftsteller

Foto: Marco Piecuch

(...) Ihre Erzählungen zeichnen sich durch eine zupackende Sprache aus. Wie entsteht die? Wem haben Sie aufs Maul geschaut?
Dorian Steinhoff: Mir selber, ich lese mir Passagen oft vor, nachdem ich sie geschrieben habe. Auch im Überarbeitungsprozess spielt das Sich-Selbst-Vorlesen eine wichtige Rolle. Es ist ein Murmeln und Gefrickel, bis ich den Sound mit der Präzision erzeuge, wie ich ihn haben will. (...)




Jochen Stern, Schauspieler

Foto: Cynthia Rühmekorf

(…) Sie haben als politischer Häftling das DDR-Gefängnis Bautzen überlebt und berichten heute darüber als Zeitzeuge in Schulen …

Jochen Stern: Im Kollektiv wird der Mensch gefährlich. In Diktaturen sind Henkersknechte alle gleich. Deshalb dürfen wir keinen Schlussstrich ziehen, sondern müssen unsere Demokratie schützen. (…)







Liza Tzschirner, Schauspielerin

      Foto: David Parylla


(...) Und wie sind Sie an die Rolle der Pauline in der Reihe "Sturm der Liebe"  gekommen?

Liza Tzschirner: Im Fernsehen kann ich eine Rolle psychologisch durchspielen. Das kleine, feine Spiel dort hat mich wahnsinnig gereizt. Und dann war es aber eigentlich Zufall, dass wir in meinem Jahrgang ein Diplomvorspiel hatten, und die Casterin von „Sturm der Liebe“ hat dringesessen. Und mich kurz danach angerufen. Das war dann so ein Geschenk des Himmels, so cool einsteigen zu können, so eine Chance zu bekommen…


 

 

 

 

Jan Weiler, Journalist und Buchautor

(...) Überhaupt keine Sehnsucht mehr nach Ihrer ehemaligen Funktion als Chefredakteur des „Magazins“ der Süddeutschen?

Weiler: Sehnsucht nicht. Nach sieben Jahren vielleicht aber wieder Neugier darauf, ob ich das noch könnte und Spaß daran hätte.  (...)

 





 

Viktor Weiss, Schauspieler

Foto: Euro Theater Central

 Ist der Kontrabassist von Patrick Süskind nicht mit den Jahren sehr wütend geworden?

Viktor Weiss: Ja, schon. Ich möchte dem Publikum aber auch etwas Heiteres bieten und lasse meine Hauptfigur die typisch bayerischen Ausdrücke so hysterisch grantelnd sprechen, wie es der alte Hans Moser tat. Der war in seinen Filmen ja auch ständig auf 180, und trotzdem nahm er nicht alles ernst.

Sie haben schon viele tolle Rollen gespielt…

Weiss: Auch etwa die Solorolle in „Die Sternstunde des Josef Bieder“ von Eberhard Streul und Otto Schenk, die hat mir auch so gut gefallen. Oder die Rolle des George vor 20 Jahren in „Wer hat Angst vor Virginia Woolfe“. (...)






 

Kai von Westerman, Kameramann, Regisseur

Foto: Lisa Jansen

Was ist das Besondere an Ihrem Film "Wie Erich seine Arbeit verlor". Zum Mauerfall gibt es ja ansonsten auch viel Material...

Kai von Westerman: Der Film besteht aus Aufnahmen, die ich 1989 als Rohmaterial für Nachrichtenbeiträge eines französischen Fernsehsenders gedreht habe. Er hat einen ganz persönlichen Blickwinkel. Er erzählt nicht „Geschichte“, sondern meine Erlebnisse als Kameramann in dieser Zeit. Die Kamera ist mittendrin. Im Film kommen Menschen zu Wort, im Augenblick der Ereignisse – und nicht Jahrzehnte später, rückblickend vom Sessel im heimischen Wohnzimmer aus. (...)





Roger Willemsen, Publizist

Haben Sie sich ein ganzes Jahr im Bundestag nicht geistig Schwielen gesessen?

Roger Willemsen: Das Parlament überfordert und unterfordert zugleich. Manches ist in seinem Populismus kaum auszuhalten, anderes wirkt geheimsprachlich und so, als sei es nur für Eingeweihte gesagt. Trotzdem: Es gibt immer etwas zu sehen. (...)





 

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