Nachgefragt

Kirche, Politik & Schule. Eremiten

Foto: Ebba Hagenberg-Miliu


Metropolit Augoustinos, Griechisch-Orthodoxe Kirche

Metropolit der Griechisch Orthodoxen Kirche in Westeuropa

Foto: Ebba Hagenberg-Miliu

(...) Wie steht es mit der Ökumene heute in Deutschland?

Metropolit Augoustinos: Die Begeisterung des Anfangs nach den schrecklichen Erfahrungen des IZweiten Weltkriegs ist verflogen. Es ist die Zeit der Revision nach den vielen Dialogen, um neu zu sehen, was Substanz hat und was uns trägt und weiterbringt. Wir sind alle etwas nüchterner geworden. Aber das bedeutet keinesfalls, dass wir einer ökumenischen Eiszeit entgegengingen. (...)





Miguel Abrantes Ostrowski, Schauspieler, München

Absolvent des jesuitischen Aloisius-kollegs Bonn

Autor eines Beitrag im Buch "Unheiliger Berg" von Ebba Hagenberg-Miliu

Foto: privat

(...) Vor vier Jahren, als der Missbrauchsskandal auch das Ako ergriff, waren Sie der erste Betroffene, der bundesweit öffentlich Stellung bezog. Wie sehen Sie diese Monate im Rückblick?

Abrantes: Es war die beängstigendste und gleichfalls glücklichste Zeit meines Lebens. Zuerst hatte ich die Hosen voll, mit nächtlichen Schweißausbrüchen und dem ganzen Programm. Keiner wusste ja, wie die Geschichte enden würde - niemand hatte sich bisher mit diesen Despoten angelegt. Aber ich habe gewonnen - und das machte mich sehr glücklich! (...)

Unheiliger Berg - Das Aloisiuskolleg der Jesuiten und die ...

 

 

 

 

 

Heinrich Bedford-Strohm, EKD-Ratsvorsitzender

Foto EKD

Dialog mit den Muslimen. Was ist da die Aufgabe jedes Einzelnen?

Heinrich Bedford-Strohm: Der Dialog mit Muslimen ist von ganz zentraler Bedeutung. Menschen können nur Vorurteile und Hass überwinden, wenn sie sich kennenlernen und ihre Bilder voneinander der Realität anpassen. Unsere Aufgabe ist es, mit Muslimen vor Ort in konkreten Kontakt zu kommen und eine echte Weggemeinschaft zu bilden.(...)

 

 

 

 

 

 

Schwester Benedicta, Eremitin

Foto: Ronald Friese

Wer wird denn heutzutage Eremit?

Schwester Benedicta: Eremiten sind meist Leute, die mitten im Leben standen. Man wird nicht als Eremit geboren. Das wird dir nicht in die Wiege gelegt. Ein Stück Weg hat jeder. Meistens sind es Leute um die 40, bei denen es gelingt. Es ist wichtig, Lebenserfahrung zu haben. Und dann haben die meisten von uns eine Berufung gespürt. Und der sind sie nachgegangen. (...)

Allein ist auch genug: Eremiten heute

 

 

 

 

 

Bruder Hugo, Eremit

Fotorechte: Bruder Hugo

(...) Gib es für einen heutigen Eremit denn auch schwere Phasen?

Bruder Hugo:  Ja bestimmt. Es gibt Zeiten der Trockenheit, die aber auch wichtig und fruchtbar sind. Dann stellen wir alles in Frage. Ein Eremit kann dann nicht flüchtien. Er muss sich den Fragen bedingungslos aussetzen. Dann hilft nur beten, beten, ein bisschen Holz hacken. Die Stille muss dann in mir arbeiten. Und Gott korrigiert dann meine Fehler.  (...)

Allein ist auch genug: Eremiten heute






Ernesto Cardenal, Befreiungstheologe, Nicaragua

Plakat: Franziskanerzentrale, Bonn

(...)  Sie haben den neuen Papst Franziskus als „revolutionären Papst“ bezeichnet…

Cardenal:Ja, ich fühle mich Papst Franziskus gegenüber sehr nah. Und es ist auch mir eine Lektion, die der Papst uns erteilt. Die Lektion, dass wir uns alle verändern müssen und uns nicht nur dafür einsetzen, dass sich die anderen verändern sollten. Als Franziskus zum Beispiel zur Papstwahl flog, tat er das in der Economy Class und nicht erster Klasse. Und zwar mit einem Rückflugticket, weil er sicher war, er fliege nach der Wahl wieder zurück nach Hause. Er ist auch für mich eine Lektion, in dem Alter und mit seinem Status so bescheiden wie Franz von Assisi zu sein.(...)


 

 

 

Barbara Genscher

Foto: Cynthia Rühmekorf

Wie fing es mit der Herzstiftung an?

Barbara Genscher: In der Gründungszeit lag die Versorgung von Herzpatienten im Argen. Wartezeiten für eine Herzkatheter-Untersuchung oder eine Bypass-Operation betrugen oft deutlich mehr als sechs Monate. Inzwischen engagiert sich die Deutsche Herzstiftung auf vielfältige Weise dafür, die Lebensqualität von Herzpatienten zu verbessern und das Auftreten von Herz-Kreislauf-Erkrankungen in der Bevölkerung zu reduzieren.  (...)






Klaus Graf, Theologe, Jugendhilfe-Einrichtungsleiter

Foto: Ebba Hagenberg-Miliu

Welche ethischen Werte gehören in der Jugendhilfe angewendet?

Klaus Graf: Ich gehöre nicht zu den Menschen, die den allgemeinen gesellschaftlichen Werteverfall beklagen. Wir müssen auch keine neuen Werte erfinden. Also: Was bedeutet es, dass Kinder ihre eigene Würde besitzen? Provokativ gefragt: Wem gehören unsere Kinder eigentlich? Den Eltern, dem Staat, der Wirtschaft oder sich selbst? Wie können wir unsere Kinder zu größtmöglicher Autonomie und nicht zu größtmöglicher gesellschaftlicher Anpassungsleistung erziehen? Wir können wir möglichst Ungleichheiten in den Lebenslagen unserer Kinder ausgleichen? Wie können wir eine tolerante Haltung entwickeln, die mehr ist als ein bloßes Dulden von Anderssein.(...)






Pater Christian Herwartz, "Straßenexerzitien", Berlin

Jesuitenpater

Autor eines Beitrag im Sammelband "Unheiliger Berg" von Ebba Hagenberg-Miliu.

Foto: con-spiration

(...) Wie war Ihr Weg in den Jesuitenorden: direkt?

Pater Christian Herwartz: Nein, ich habe lange nicht kapiert, was Gott von mir will. Aber auch Ignatius hat seine Bestimmung genau auf der Straße gefunden. Ich gehe also an den Ursprung des Ordens zurück. Man kann den auferstandenen Jesus in unserer Mitte entdecken, besonders in Hungrigen, Kranken, Obdachlosen und Gefangen“(...)

Unheiliger Berg - Das Aloisiuskolleg der Jesuiten und die ...

 

 

 

 

 

 

Markus Kaim, Politikwissenschaftler

in der Evangelischen Akademie im Rheinland


Foto: Ebba Hagenberg-Miliu

(...) Sie sehen aber auch die NATO mal wieder in der Krise?

Markus Kaim: Ja, ich sehe den Trend, dass die NATO als Sicherheitsgemeinschaft, die eine gemeinsame sicherheitspolitische Ordnungsvorstellung hat, es immer schwerer hat, handlungsfähig zu bleiben. Angesichts der veränderten finanziellen und politischen Rahmenbedingungen entwickelt sie sich mehr und mehr zu einer losen Kooperationspattform. Wie die NATO angesichts des sich abzeichnenden amerikanischen Semi-Isolationismus und der mangelnden militärischen Fähigkeiten der Europäer handlungsfähig und glaubwürdig bleiben kann, ist die Schlüsselfrage deutscher Sicherheitspolitik. (...)







Pater Provinzial Stefan Kiechle SJ

 Foto: Deutsche Provinz der Jesuiten

Betroffene, die sich von sich aus geoutet haben, warten seit Jahren darauf, dass der Orden direkt auf sie zugeht. Werden Sie sie einmal einladen?

Pater Stefan Kiechle: Wir haben uns von Fachleuten sagen lassen, dass bei einem aktiven Zugehen auf Betroffene immer auch die Gefahr einer Retraumatisierung gegeben wäre. Aber wann immer von Betroffenen das Gespräch gesucht wurde – ob am Runden Tísch oder in anderer Form – waren und sind wir offen für Gespräche. (...)

 

 

 


 

 

Professor Volker Ladenthin

... Welche Schulform ist denn die richtige für welche Kinder?

Volker Ladenthin:  Jene, die ein Kind herausfordert, aber nicht überfordert. Manchmal wollen wir Eltern, dass Kinder das nachholen, was wir selbst nicht erreicht haben. Wir wählen nicht die Schule die passt, sondern jene, die unseren Ehrgeiz befriedigt. Und damit schaden wir unseren Kindern. Zudem gibt es viele Wege zum Ziel – es muss nicht immer gleich das Abitur sein. Und nicht immer gleich das Gymnasium. Gerade Pubertierende fühlen sich außerhalb der Schule wohler, in einer beruflichen Ausbildung zum Beispiel – und holen dann mit 19 das Abi nach. Verpasst haben sie nichts, gewonnen aber viel: nämlich Lebenserfahrung...








Professor Norbert Lüdecke, Kirchenrechtler Bonn

(...) Ist nach Papst Franziskus die homosexuelle Veranlagung an sich also nicht sündhaft? Wie ist das kirchenrechtlich zu sehen?

Professor Lüdecke: Das ist zunächst eine Frage der Morallehre. Insoweit sehen Sie richtig: Die Veranlagung als solche ist niemandem als Sünde vorwerfbar. Allerdings wird erwartet, dass ein so veranlagter Mensch abstinent lebt und akzeptiert, dass seine „Tendenzen“ nach dem vom Lehramt ausgelegten göttlichen Schöpfungsplan „objektiv ungeordnet“ sind, was „für die betroffenen Personen selbst eine Prüfung“ sein könne (Kongregation für das Bildungswesen, Instruktion vom 4. Nov. 2005, Nr. 2). Die homosexuelle Handlung hat als nach verbindlicher Kirchenlehre – und nach der fragen Sie – immer schwere Sünde z. B. die kirchenrechtliche Konsequenz, dass solche Personen nicht die Kommunion empfangen dürfen.(...)







Pater Klaus Mertes, Rektor des Kollegs St. Blasien

Jesuitenpater

2010 brachte er am Berliner Canisiuskolleg mit Betroffenen den Missbrauchsskandal ins Rollen.

Autor eines Beitrag im Sammelband "Unheiliger Berg" von Ebba Hagenberg-Miliu.

Foto: www.jesuiten.org

(...) Sie sprechen von Mitwisserschaft vieler über den Missbruach an Ihrer ehemaligen Bonner Schule Aloisiuskolleg. Was heißt das nun für Sie: Was fordern Sie von sich, von anderen Altschülern, -Lehrern, -Eltern etc. heute?
Pater Mertes: Ich fordere nicht. Ich spreche von mir selbst. Und ich hoffe, dass das andere ermutigt, auch von sich selbst zu sprechen. Ich habe etwas gesehen, und ich habe gesehen, dass viele, sehr viele etwas gesehen haben – Bilder, drakonische Strafen, schwärmerisches Reden über die Galionsfiguren und Lieblinge. Die pädophile Symptomatik wurde ja über die Bilder öffentlich ausgestellt. Wir haben die Symptome nicht als Symptome erkannt. Wir wurden durch die Dreistigkeit, mit der die Symptome ausgestellt wurden, in das Mitwissen mit hineingenommen, ohne ganz zu begreifen, dass es ein Mitwissen war. Und darüber müssten wir miteinander sprechen – unter Einbeziehung der Opfer, die ja zu uns dazugehören. (...)

Unheiliger Berg - Das Aloisiuskolleg der Jesuiten und die ...

 

 

 

 

 

 

Prälat Helmut Moll

Privatfoto

Müssen nicht gerade aktuell weltweit leider wieder lange Listen von Blutzeugen und Bekennern des christlichen Glaubens geschrieben werden?

Prälat Helmut Moll: Die Christenverfolgung nimmt in unserer Zeit nicht ab, sie nimmt Tag für Tag zu. Keine Woche vergeht, ohne dass wir nicht von neuen Blutzeugen und Bekennern z. B. in Ägypten, in Indien oder im Nahen Osten hören. Die Liste der christlichen Gewaltopfer gibt uns Heutigen nicht wenig zu denken. (...)






Friedrich Nowottny, Journalist

Foto: Cynthia Rühmekorf

Den kürzesten Gedankenaustausch hatten Sie mal mit dem damaligen Bundeskanzler Willy Brandt...

Friedrich Nowottny: Ja, dem verdanke ich mein hochnotpeinlichstes Interview. Ich konnte damals dem sphinxgleich lächelnden Kanzler nur „Jas“ und „Neins“ aus der Nase ziehen, was ja heute noch im Internet zu genießen ist. Ich hatte vorher angemeldet, ich könne ihn nicht länger als 1:30 Minuten befragen. Da hat der Brandt sich gedacht: Den Jungen nehme ich mir zur Brust. (...)







Erzpriester Sokratis Ntallis, Griech.-Orthodoxe Kirche Bonn

(...)Wie feiern eigentlich die Orthodoxen Ostern?

Erzpriester Ntallis: Das Osterfest ist für uns ein Höhepunkt christlicher Feiern im Jahr. Es lebt vor allem vom Unterschied zwischen tiefem Leid und großer Freude. Wir erleben das hautnah. Die seelische Anteilnahme ist bei uns sehr groß. Schon einmal in der Fastenzeit. Christus hat sich für uns geopfert. Deshalb wollen wir etwas in unserem Leben opfern. Wir enthalten uns zum Beispiel materieller Dinge und konzentrieren uns auf die geistlichen.

In Ihrem Ostergottesdienst werden ja auch Blütenblätter geworfen…

Erzpriester Ntallis: Das geschieht sozusagen als Triumph am Sonntagnachmittag beim Fest der Liebe. In der Bibel gehen die Frauen zum Grab Christi. Und der sagt zu ihnen: Freut Euch. Zur Freude über die Auferstehung werden also Blüten in unserer Kirche geworfen.(...)







Rainer Schmidt, "Ohnhänder", Olympiasieger und Pastor

Foto: Johannes Hahn

(...)  Sie sagen, jeder könne Höchstleistungen bringen, wenn man ihm gute Rahmenbedingungen gibt. Wie sehen Sie die Zukunft des Behindertensports?

Schmidt: Die Bedingungen für Menschen mit Behinderung, Sport und auch Leistungssport zu treiben, sind in den letzten Jahren stetig besser geworden. Ich selber habe zwei Ziele. Ich wünsche mir, dass durch den Sport die Separation in unserer Gesellschaft abgebaut wird. Um Tischtennis zu spielen, brauchen Sie weder Vereine für „Behinderte“ noch für Ausländer oder gar für Alte. Alle zusammen, das kann der Sport schaffen. Und ich wünsche mir tatsächlich ähnlich gute Rahmenbedingungen für alle Sportler, ganz gleich ob behindert oder nicht.(...)







Heiko Schnitzler, Sprecher des Eckigen Tischs Bonn

Sprecher der von Missbrauch Betroffenen am Aloisiuskolleg.

Autor eines Beitrag im Sammelband "Unheiliger Berg" von Ebba Hagenberg-Miliu.

Foto: privat

(...) Sie sagen, hinter jedem Nacktfoto im Fall Edathy steht das Schicksal eines Kindes?

Heiko Schnitzler: Ja, kein Kind hat gegen Erwachsene, die es zwingen, sich nackt fotografieren zu lassen, eine Chance. Und jedes Kind bezahlt psychisch dafür, so erniedrigt worden zu sein, wenn es das Erlebnis nicht aufarbeiten kann. Und trotzdem sollen sich Kindernacktfotos weiterhin im legalen Rahmen bewegen können? Es gibt für unsere Gruppe Eckiger Tisch keinen Grund, warum sich ein Erwachsener Nacktfotos fremder Kinder besorgt oder, wie im Fall des Aloisiuskollegs (Ako), sie sogar noch von Schutzbefohlenen selbst macht, als dass sich da der Erwachsene selbst befriedigt. Und das auf Kosten der Kinder, die ja gar keine Worte dafür haben.(...)

Unheiliger Berg - Das Aloisiuskolleg der Jesuiten und die ...

 

 

 

 

 

 

Monsignore Wilfried Schumacher

Stadtdechant Bonn

Foto: Citypastoral Bonn

(...) Das heißt, die Katholische Kirche muss mutiger und kreativer werden?

Schumacher: Ja, Papst Franziskus fordert uns auf, das pastorale Kriterium „Es wurde immer so gemacht“ aufzugeben und stattdessen die Ziele, die Strukturen, den Stil und die Methoden der Seelsorge zu überdenken. Er schickt uns zu den Menschen an der Peripherie der Gesellschaft und hat dabei nicht nur die materiell Armen im Blick. Der Paradigmenwechsel, den der Papst vornimmt, richtet sich an das ganze Volk Gottes. Nur wenn wir uns alle gemeinsam aufmachen, kommen wir vielleicht in eine Situation, in der uns zwar jedes Verlassen eines Mitgliedes schmerzt, aber in der Zahlen nicht mehr die Rolle spielen, wie sie es vielleicht heute tun. (...)





Pater Johannes Siebner, Rektor des Aloisiuskollegs

(...) Sie beschäftigt das Thema Nähe und Distanz im Schul- und Internatsalltag. Welche Lehren sind aus den Missbrauchsfällen zu ziehen?

Pater Siebner: Da sind so viele „Lehren“. Sicher sind noch nicht alle Aspekte und Konsequenzen im Blick. Die Betroffenen, die jetzt endlich sprechen, haben uns in Abgründe schauen lassen, die sich uns Jesuiten, der Kirche und allen institutionellen Akteuren in Bildung und Erziehung noch nicht zur Gänze erschlossen haben. Im Übrigen empfehle ich sehr den Leitfaden zur Prävention vom Bonner Aloisiuskolleg. (...)


Wolfgang Thierse

Foto: Büro Wolfgang Thierse

(...) In der Bürgerrechtsbewegung der DDR waren die Christen sehr aktiv?

Wolfgang Thierse: Ja, innerhalb dieser friedlichen Revolution haben die Kirchen, die Christen eine wichtige Rolle gespielt. Das muss man sich immer wieder in Erinnerung rufen, weil die Zeithistoriker diesen Aspekt geradezu systematisch und absichtsvoll vernachlässigen. Unter dem Dach der Kirchen haben sich die Oppositionsgruppen gebildet, versammelt und haben miteinander diskutiert. In den Gruppen waren besonders viele Christen aktiv. Das macht die Sache nicht zu einer christlichen oder protestantischen Revolution. Aber die Christen und die Kirchen haben eine herausragende Rolle in diesem Befreiungsprozess gespielt.(...)



Anthon Wagner, Eremit

Fotorechte: Anthon Wagner

(...) Wie leben Sie als Einsiedler im Schäferkarren?

Anthon Wagner: Oft liege ich im Gras, blinzle in die Wolken und sage mir: Wie schön ist doch die Welt! Die Veränderungen der umgebenden Natur im Jahres-, Wochen- und Tageslauf erlebe ich als immer wieder neu und anders. Ich gehöre dazu. Bin ein Teil davon. Auch die Zecken wissen das. Die Natur kann grausam sein Die Freude an Dingen, Entwicklungen, Bildern und Tönen, die ich früher nicht einmal wahrgenommen hätte, konnte ich im Laufe der Zeit wachsen spüren. Es geht mir einfach gut

Und wie sollte ein Mensch beschaffen sein, der den eremitischen Weg wagen will?

Wagner: Er muss sich selbst genug sein.(...)

Allein ist auch genug: Eremiten heute





Kontakt zur Autorin:      hagenberg_miliu@yahoo.de